Pressemeldung

Nazi in der Jungen Union

Mitgliedschaft des Neonazis Stefan H. in der Jungen Union Darmstadt sowie enger Kontakt zum heutigen Spitzenkandidaten Paul Georg Wandrey der CDU sind ein Alarmzeichen.

 

Am 27. August 2020 griff der Neonazi Stefan H. zwei jugendliche PoCs auf offener Straße tätlich
an. Er beschimpfte sie u.a. mit dem N-Wort und schrie mehrmals "Heil Hitler". Dieser rassistische
Übergriff erhielt aufgrund seiner unverholenen rechtsextremen und menschenverachtenden Äuße-
rungen deutschlandweit Aufmerksamkeit. Das Darmstädter Echo berichtete am 01.09.2020 bereits
um H.s Mitgliedschaft in der Jugendorganisation der AfD.
Wie die interventionistische Linke (iL) recherchiert hat, stand Stefan H. in sehr engem Kontakt mit
Paul Georg Wandrey. Beide haben 2016 gemeinsam den Kommunalwahlkampf bestritten und zei-
gen sich auf entsprechenden Bildern am Stand der Jungen Union Darmstadt. Deren Vorsitz lag da-
mals bei Herrn Wandrey selbst; heute Spitzenkandidat der CDU Darmstadt bei der anstehenden
Kommunalwahl.
Maria Stockhaus, Mitglied des Sprecher*innen-Rates der LINKEN Darmstadt ist besorgt: "Ein Jahr
nach dem Dammbruch in Thüringen zeigt sich erneut, dass die CDU, nicht nur ein Problem damit hat,
sich gegenüber Rechtsradikalen und deren menschenverachtenden Ideologien abzugrenzen, sondern,
dass sie sie in ihren Reihen duldet. Weder die CDU noch die JU haben sich nach dem rassistischen
Angriff in der Darmstädter Innenstadt von H. distantziert oder transparent gemacht, wer er ist. Dieses
Wegducken vor offen auftretenden Faschisten sieht DIE LINKE als eine weitere Demontage von Anti-
faschismus als gesellschaftlichem Grundverständnis einer Demokratie. Beispiele der Darmstädter
Stadtpolitik zeigen, welcher Weg hier bereits heute in der grün-schwarzen Koalition beschritten wird."
Das gemeinsame Gedenken an die Opfer des rechtsextremistischen Terroranschlags vom 19. Fe-
bruar 2020 in Hanau wird uns in Darmstadt verwehrt. Das Anbringen eines Banners des Bündnis
gegen Rechts (BgR), hat der OB Jochen Partsch untergesagt. Wir sehen dies als ein verheerendes
Zeichen im Angesicht der aktuellen Entwicklungen um Rassismus und Rechtsextremismus in unse-
rer Gesellschaft.
DIE LINKE steht für einen klare rote Linie gegenüber Rechts und ihrer Menschenfeindlichkeit. Timon
Dörnfeld, Mitglied im Sprecher*innen-Rates, führt dazu aus: "Jeder menschenverachtenden Äuße-
rung, der wir als Gesellschaft nicht offen entgegentreten, führt zu einer Normalisierung, aus der her-
aus Worte zu Taten werden. Die Opfer von Halle, Hanau und so viele mehr warnen uns, zu was Men-
schen wie Stefan H. bereit sind." DIE LINKE fordert Herrn Paul Georg Wandrey auf, seine Verbindun-
gen und die seiner Partei mit Stefan H. offen zu legen. Solange die CDU sich hier nicht äußert, müs-
sen die Darmstädter*innen davon ausgehen, dass der ideologische Widerspruch zwischen beiden
Personen nur von geringer Natur ist.