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Rest in Power, Martina!

Unsere langjährige Stadtverordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martina Hübscher-Paul ist am 6. Juli 2023 nach langer Krankheit viel zu früh verstorben. Wir sind sehr traurig, dass Martina nach ihrer Krankheit nicht wieder zu uns stoßen wird, wie wir lange gehofft hatten. Sie hinterlässt eine große Lücke.

Mehr als zehn Jahre lang kämpften wir gemeinsam im Parlament und auf der Straße für soziale Gerechtigkeit und für eine solidarische Stadt. Wir setzten uns gemeinsam mit viel Herzblut für den Aufbau und den Erfolg einer linken Fraktion in unserer Stadtverordnetenversammlung ein. Martinas Wissen, ihre Erfahrung, ihre gute Vernetzung und ihre klare politische Haltung haben nicht nur ihr selbst, sondern auch unserer Fraktion im Laufe der Jahre viel Respekt aus der Stadtgesellschaft eingebracht.

Als Martina bei der Kommunalwahl 2011 zum ersten Mal kandidierte, kam sie als Aktivistin des globalisierungs­kritischen Netzwerks attac zu uns. Sie war parteiunabhängig und blieb dies bis zum Schluss. Zunächst vertrat sie DIE LINKE als eine von drei Stadtverordneten, nach ihrer zweiten Kandidatur 2016 war die Fraktion – nicht zuletzt dank ihrer Arbeit – auf fünf Mitglieder angewachsen. Während dieser Zeit führte sie außerdem den Stadtverband des DGB. Sie engagierte sich im Bündnis gegen Rechts unter anderem für die Umbenennung der Hindenburgstraße, uns sie war an den verschiedensten Kulturinitiativen beteiligt.

Wenn sich in der Stadt Menschen zusammentaten, etwa um ein Bauvorhaben zu kritisieren oder um soziale Forderungen durchzusetzen, dann war Martina oft beratend und unterstützend dabei. Wenn aus der Kulturszene Vorschläge eingebracht oder Kritik geäußert wurden, wusste sie meist vorher schon Bescheid und war nicht selten selbst an der Initiative beteiligt. Mit ihr geht eine verlässliche Verbindung zwischen Stadtgesellschaft und Politik verloren.

Unmittelbar nach der Kommunalwahl 2021, bei der sie mit einem sehr guten Ergebnis als Stadtverordnete wiedergewählt worden war, kam die schlimme Diagnose. Die letzten zwei Jahre musste sie dem Kampf gegen die Krankheit widmen, den sie zu gewinnen schien und am Ende doch verlor.

Ihre kommunalpolitischen Schwerpunkte waren Kunst und Kultur, Stadtplanung und bezahlbarer Wohnraum. In diesen Bereichen sind während ihrer Krankheit leider viele Themen liegen geblieben. Es wird für uns nicht einfach, die Fäden wieder aufzunehmen.

Martina war ein emotionaler Mensch mit Ecken und Kanten. Manchmal brauchte es eine Weile, um sich aufeinander einzustellen, aber am Ende führte die Reibung meist zu einem guten Ergebnis. Einige von uns waren ihr freundschaftlich verbunden. Uns allen wird sie nicht nur als Politikerin, sondern auch persönlich fehlen.

Wir werden uns gerne, aber auch mit Traurigkeit über ihren frühen Abschied an Martina Hübscher-Paul erinnern.