Aufruf zur Kundgebung anlässlich der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 20. Juni 2024 und dem dort eingebrachten Antrag unserer Linksfraktion zur Beendigung des Greenwashings.
Die entega-Kund*innen sollen nicht für Greenwashing bezahlen.
Die Entega verkauft seit vielen Jahren an ihre Kund*innen sogenanntes Ökogas. Sie verspricht ihren Kund*innen damit einen klimaneutralen Konsum von Erdgas und damit ein gutes Gewissen bei der weiteren Nutzung von Erdgas. Dieses gute Gewissen für sich und ihre Kund*innen erkauft sich die Entega, wie viele andere Energieversorger auch, mit dem Kauf von Zertifikaten. Zertifikate, die CO₂-Emissionen ausgleichen sollen. Diese Zertifikate entstehen durch die Bewertung von verschiedenen Projekten als klimafreundlich und CO₂-reduzierend.
Wir sagen, diese Zertifikate sind eine dreckige Lüge. Und das aus vielen Gründen:
- Bei Dreivierteln der Ausgleichsprojekte konnte keine positive Klimawirkung festgestellt werden
- Viele der Ausgleichsprojekte wurden aus rein wirtschaftlichen Interessen umgesetzt. Die Investitionen aus dem Zertifikathandel haben keinen besonderen Beitrag geleistet.
- Auch „Ökogas“ ist Erdgas. Durch die angeblich klimafreundlichen Ausgleichsprojekte wird über diesen Fakt hinweggetäuscht.
- Durch die Verschleierung der eigentlichen Emissionen werden Investitionen in klimaschädliches Erdgas verstetigt; so auch der Einbau von neuen Gasheizungen.
- Ausgleichprojekte sind ein Ausdruck postkolonialer Kontinuitäten, da die lokalen Bevölkerung keine Mitbestimmungsrechte erhält, aber ihr regelmäßig der Zugang zu ihrem Land verwehrt wird.
Bei der Entega wurden 6 der 7 genutzten Projekte als wirkungslos bewertet. Damit hat die Entega 1,5 Mio. Tonnen CO₂ NICHT eingespart und damit zum Fortschreiten der Klimakrise beigetragen. Die Entega prüft gerade ihr Portfolio an Zertifikaten aufgrund der aufgekommenen Zweifel, setzt aber weiter auf das Produkt „Ökogas“.
Wir fordern daher:
- Transparente Darstellung der tatsächlichen Emissionen des als „Ökogas“ vermarkteten Erdgases
- Sofortiger Stopp des Verkaufs von „Ökogas“
- Der Preis für die entega-Kunden muss um die Kosten für die wirkungslosen CO₂-Ausgleichsmaßnahmen gesenkt werden.
- Das Ende der Verwendung von Ökogas in den Klimabilanzen der Stadt Darmstadt
Diesen Forderungen verleihen wir gemeinsam mit der interventionistischen Linken, Die Linke Darmstadt, Attac Darmstadt und Attacikka Darmstadt Ausdruck. Kommt also vorbei und stellt euch mit uns dem Greenwashing und der Lüge vom „sauberen“ Erdgas entgegen.
🗓️ Datum: 20. Juni 2024
🕕 Uhrzeit: 15:00 Uhr
📍 Ort: Justus-Liebig-Haus, Darmstadt
Den Antrag unserer Linksfraktion in der Stadtverordnetenversammlung Darmstadt: Antrag
Und hier findet ihr den gesamten Vorgang in der Stadtverordnetenversammlung: Vorgang in der StaVo
Und hier die Recherche von Correctiv!